Psychisch bedingte Berufsunfähigkeiten nehmen zu
- Gerald Loacker
- 13. Jan. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Jan. 2024
Rund 13.000 Erwerbstätige gehen in Österreich jedes Jahr in Berufsunfähigkeitspension (Angestellte) oder Invaliditätspension (Arbeiter). Davon entfallen knapp 30% auf psychisch bedingte Frühpensionierungen.

Quelle: BMSGPK
Psychisch belastend kann unter anderem der Zeitdruck sein, unter dem eine Person arbeitet. In der Berufskunde werden fünf Arten des Zeitdrucks unterschieden:
einfacher Zeitdruck: Eine besteimmte Arbeit soll nach einigen Stunden fertiggestellt sein wie z.B. das Aufräumen einer Wohnung, aber auch die Arbeit als Bürobote, Portier oder dergleichen.
durchschnittlicher Zeitdruck: Er tritt bei allen üblichen handwerklichen Arbeiten außerhalb eines Akkordsystems auf, ebenso bei allen üblichen Büroarbeiten.
zeitweise besonderer (auch: überdurchschnittlicher) Zeitdruck: Dazu kommt es bei manuellen Arbeiten vor der termingebundenen Fertigstellung eines Werkes, z.B. vor der Präsentation eines Buches oder der Eröffnung einer Ausstellung. In Angestelltenberufen ist das typischerweise bei Abschlussarbeiten, Kassierarbeiten oder im Telefondienst der Fall.
besonderer Zeitdruck: Dieser ist in manuellen Berufen gegeben, in denen nach einem Akkord- oder Prämiensystem gearbeitet wird. Eine gewisse persönliche Arbeitseinteilung bleibt dabei möglich. In Angestelltenberufen fallen die Arbeiten als Schreibkraft oder Datatypist darunter, wenn keine anderen ausgleichenden Arbeiten (z.B. Ablage) verrichtet werden.
ständiger oder dauernder besonderer Zeitdruck: Dieser liegt bei Arbeiten vor, wo die Maschine den Takt angibt oder die am Fließband zu verrichten sind.
Betriebliche Maßnahmen, die besonderen Zeitdruck reduzieren, verbessern die Voraussetzungen für die psychische Gesundheit der Erwerbstätigen im Unternehmen.
Für die Frage, ob Sie aus psychischen Gründen berufsunfähig sind, ermittelt ein medizinischer Sachverständiger Ihren psychischen Gesundheitszustand. Wenn sein Ergebnis offen lässt, was das für die Arbeits(markt)fähigkeit bedeutet, ist oft ein berufskundliches Gutachten erforderlich.
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